Güby feiert Geburtstag - Seifenkistenrennen zum 600-jährigen Bestehen

 

09.07.2012 - 22:00

Güby. Turbulent ging es auf der Rennstrecke zu. Immer wieder drehten sich Fahrzeuge beim abrupten Bremsen an der Ziellinie, einige kippten sogar um. Beim Seifenkistenrennen der Freiwilligen Feuerwehr Güby anlässlich des 600-jährigen Gemeindegeburtstags ging es am Wochenende auf der rund 300 Meter langen Piste entlang des Schulweges heiß her. 19 Fahrer waren beim Seifenkistenrennen am Start, sechs Nachwuchspiloten rasten mit ihren Bobbycars den Berg hinunter.

Die Schwierigkeit für die Seifenkistenfahrer: Ursprünglich war es geplant, dass sie nach dem Ziel direkt bremsen sollten. Denn hinter der Ziellinie waren drei Zonen aufgemalt: Wer in der ersten Zone zum Stehen kam, dem wurde seine Abfahrtszeit gut geschrieben. Wer erst in Zone zwei anhielt, bekam eine Strafsekunde. Aber: "Zu gefährlich", entschied Wehrführer Stephan Koch und änderte kurzerhand die Regeln. Nur die Abfahrtszeit wurde gemessen, danach sollten die Fahrer ihre Rennmobile auslaufen lassen. Hauptsache, es gab keine Unfälle mehr. "Sicherheit geht vor", sagte Koch und betonte, dass bei allen Seifenkisten Bremsen Pflicht waren. Auch ein Helm war für alle Fahrer ein Muss.

Für die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Borgwedel waren Sicherheitsvorkehrungen eine Selbstverständlichkeit. Auf dem "Fireboard" lag Fahrer Holger Weiss auf dem Bauch mit dem Kopf nach vorne, nur eine ehemalige Motorradschutzscheibe schützte sein Gesicht vor umherfliegenden Steinen und Ästen. "Gestern haben wir das Board in Borgwedel getestet und sind auf 42 Stundenkilometer gekommen", berichtete Christoph Höppner. Zusammen mit Günter Beyer, Frank Münchow und Niko Nitribitt gehörte er zum Konstruktionsteam und war gespannt, wie sich die Eigenkonstruktion aus Stahlrohr bei ihrem ersten Rennen schlagen würde. Dabei hatte Holger Weiss die Geschwindigkeit immer gut im Blick: Ein Handy mit Tacho-App war mit an Bord. "Falls wir nicht schnell genug werden, haben wir auch noch einen Kofferraum für Ballast eingebaut", sagte Beyer. "Dann können wir noch Blei dazulegen."

Bevor die Fahrer aber auf der Rennstrecke Gas geben konnten, mussten sie in der Qualifikation ihr Geschick beweisen. Auf einem Fahrrad, bei dem sowohl das Vorder- als auch das Hinterrad beweglich waren, mussten die Starter einen Slalom fahren. Auf Zeit. Denn wer die Aufgabe am schnellsten bewältigte, konnte als Erstes mit seiner Seifenkiste den Berg hinuntersausen. "Ganz schön wackelig", stellte Jonas Dibbern fest. Der 15-Jährige war mit der Jugendfeuerwehr Fleckeby an den Start gegangen und war "ganz zufrieden" mit seiner Leistung. "Viel schweres Material verbauen, damit die Kiste besser auf der Straße liegt, reinlegen und windschnittig um die Kurven fahren", war seine Taktik. Zusammen mit seinen Kameraden hatte er auch schon in Fleckeby trainiert und bei seiner Abfahrt den Lehmberg hinunter 50 Stundenkilometer gemessen. "Das passt schon", sagte der 15-Jährige, der mit einem Motorradhelm an den Start ging. "Das sieht cooler aus", fand er.

Die Ergebnisse des Bobbycar- und Seifenkistenrennens: Bobbycarr: 1. Thomas Averhage, Feuerwehr Sundwig; 2. Moritz Radtke, Güby; 3. Nick Eggers, Sundwig; Seifenkistenrennen: 1. Thomas Averhage (Löschgruppe Sundwig Sauerland) mit 16,2 sec. und 33 km/h, 2. Moritz Radtke aus Güby mit 16,3 sec. und 34 km/h, 3. Nic Egger von der Löschgruppe Sundwig mit 16,3 sec. und 32 km/h; Topspeed mit dem Bobby-Car: Aiko Radtke aus Güby mit 36 km/h; Kleinkinder-Serie: 1. Leona Schröder aus Güby mit 29 sec. und 27 km/h, 2. Kevin Blötz aus Güby mit 31,7 sec. und 23 km/h, 3. Hannes Radtke aus Güby mit 35,8 sec. und 16 km/h; Seifenkistenserie: 1. Holger Weiß von der FF Borgwedel mit 20,9 sec. und 41 km/h

2. Jonas von der Jugendfeuerwehr Fleckeby mit 21,2 sec. und 39 km/h und 3. Steffen von der JF Fleckeby mit 21,5 sec. und 39 km/h.

Quelle: ECKERNFÖRDER ZEITUNG