29.12.2009 - 19:00
Hemer. Die Feuerwehr hat jetzt offiziell eine neue Einsatzgruppe Höhlenrettung. Sie besteht aus 33 Mitgliedern und ergänzt die bislang neun Löschgruppen. Beim traditionellen Jahresabschluss in der Feuerwache begrüßte Feuerwehrchef Dieter Tönnes die Verstärkung.
Eine Zusammenarbeit mit den Höhlenforschern gibt es seit vielen Jahren. Im Vorfeld der Landesgartenschau hat sich nun die Einsatzgruppe Höhlenrettung gebildet. Sie besteht aus neun Mitgliedern der Speläogruppe, zwölf Mitgliedern der Löschgruppe Sundwig, neun hauptamtlichen Feuerwehrleuten und drei Notärzten und wird von Björn Wegen zusammen mit Frank Böckelmann und Markus Dexel geleitet.
Diese Neuzugänge und weitere Freiwillige haben zu einer erfreulichen Personalaufstockung bei der Wehr geführt. Die Zahl der Ehrenamtlichen konnte von 226 auf 261 Aktive gesteigert werden. Das sei auch ein Verdienst der Jugend- und Öffentlichkeitsarbeit, aber man dürfe sich nicht darauf ausruhen, betonte Tönnes. Allein aus der Jugendwehr konnten in den vergangenen Jahren 48 Freiwillige übernommen werden. Mit aktuell 46 Jugendlichen gehört die Jugendwehr zu den größten in NRW.
Erfolgreich arbeitet auch die Brandschutzerziehung mit der Aktion „Rauchmelder retten Leben”. 700 Euro als Erlös des Weihnachtsbaumverkaufs überreichte Guido Büchner für die UWG an Markus Dodt. Mit dem Geld sollen Schulungskoffer für die Kindergärten und Schulen angeschafft werden.
Zufrieden blickte Dieter Tönnes - im neuen Dienstgrad nun Brandoberamtsrat - auch auf den aktiven Spielmannszug mit 42 Mitgliedern und die 95 Mann starke Ehrenabteilung. Die Wache konnte 2009 personell verstärkt werden. Insgesamt sorgen 49 Hauptamtliche für schnelle Hilfe bei Notfällen.
Auch die Materialausstattung wurde verbessert. Ein neuer Rettungswagen, ein neues Löschfahrzeug und eine neue Drehleiter wurden im November übergeben. Die Drehleiter ist ab 4. Januar einsatzbereit, die alte ist verkauft. Tönnes dankte Politik und Verwaltung für die gute Zusammenarbeit.
Auf ein relativ ruhiges Jahr blickt die Hemeraner Feuerwehr zurück. Zwar ist die Zahl der Brandeinsätze von 162 auf 174 gestiegen, doch Großbrände oder Unwetter waren nicht dabei. Die Brandmeldeanlagen sorgten für 61 Alarme. Rückläufig war die Zahl der Hilfeleistungen: von 436 auf 346. Auch beim Rettungsdienst und Krankentransport waren die Zahlen mit 2781 bzw 621 Fahrten leicht rückläufig. Der Notarzt musste 1321 Mal ausrücken.
„Für alle eure Leistungen im Jahr 2009 einen herzlichen Dank. Macht weiter so”, dankte Tönnes allen Einsatzkräften. Dies bekräftigte auch Bürgermeister Esken, der die vorbildlichen Leistungen hervorhob. Er kündigte das neue Gerätehaus Landhausen für 2010 an. Es werde mit Hochdruck geplant.
2010 wird nicht nur die Landesgartenschau mit Einsatzvorbereitungen und Brandsicherheitswachen für Mehrarbeit sorgen. Der Brandschutzbedarfsplan wird beraten und verabschiedet. Zurzeit erstellt ein externer Gutachten den Plan. In Zeiten eines Nothaushalts müsse die Politik dann beraten, was Standard und Luxus sei, so Esken. „Wir wollen die Leitstelle weiter behalten”, betonte er und erntete Applaus der Wehr.
Blumen gab es für die Damen. Sabrina Kröll wurde als stellv. Leiterin der Jugendfeuerwehr verabschiedet. Wilma Nockemann gehört zu den engagierten Frauen, die seit Jahrzehnten für das leibliche Wohl auf dem Jahresabschlussfest sorgen. Für 40 Jahre dankte Tönnes besonders.
Thema des gemütlichen Abends mit Feuerwehrleuten, Politik, Verwaltung und Polizei war auch die Pleite des Landesfeuerwehrverbandes.
Text & Foto: IKZ