Fortbildung bei der Feuerwehr: Lebensrettendes Bus-Wissen

 

14.05.2011 - 00:00

Hemer. Die Feuerwehr Hemer hat in der zurückliegenden Woche eine Wissenslücke geschlossen - ein Lücke , in die haargenau ein Linienbus passt.

An drei Nachmittagen war Dieter Blotenberg, Mitarbeiter der MVG mit einem solchen Bus an der Feuer- und Rettungswache zu Gast und stellte den Frauen und Männern der drei Wachabteilungen ein solches Fahrzeug und dessen zahlreiche technische Besonderheiten vor.

Fortbildung wird bei der Feuerwehr Hemer ohnehin groß geschrieben, wie Markus Heuel, stellvertretender Leiter der Feuerwehr und Wachabteilungsleiter Andreas Schulte betonen. „Wir hatten schon oft Gelegenheit, Personenkraftwagen genauestens zu untersuchen und sogar auseinanderzuschneiden. Über Busse aber wussten wir eigentlich zu wenig“, so Andreas Schulte, „deshalb haben wir Kontakt mit der MVG aufgenommen und um Beratung gebeten.“

Dort stieß die Idee der Hemeraner Wehr auf großes Interesse. Als „Lehrer“ wurde Dieter Blotenberg ausgewählt, weil er als langjähriger Fahrer und Mitarbeiter in der Werkstatt des MVG-Betriebshofes in der Calle nicht nur über umfangreiche Fachwissen und viel Erfahrung verfügt, sondern als Angehöriger Freiwilligen Feuerwehr Fröndenberg auch einschätzen kann, was Rettungskräfte wissen sollten, wenn zum Beispiel ein Linienbus in einen Unfall verwickelt worden ist oder gar brennt.

„Auseinanderschneiden“ durfte die Feuerwehr jenen Bus natürlich nicht, den Blotenberg mit nach Hemer gebracht hatte, aber das war auch nicht nötig. Sie erfuhren auch so eine Menge Fakten, die sich im Ernstfall als hilfreich, wenn nicht gar lebensrettend erweisen können. Wo liegt der Tank? Wie verlaufen die Leitungen für den Kraftstoff oder die Bordheizung? Wie funktionieren die Türen und wie lassen sie sich bei einer Störung der Automatik schnell öffnen? Auf diese und viele andere Fragen erhielten die Feuerwehrwehrleute umfassende Antworten. „Wir haben zum Beispiel nicht gewusst, dass der Fahrersitz drehbar ist und das Lenkrad weggeklappt werden kann“, bekennt Andreas Schulte. Wenn der Fahrer nach einem Frontalzusammenstoß eingeklemmt ist, sind solche Informationen aber unter Umständen lebenswichtig. Überrascht hat die Feuerwehrleute auch, dass sich in Gelenkbussen der MVG bis zu 150 Fahrgäste befinden können.

Die Hemeraner Feuerwehr ist laut Dieter Blotenberg übrigens die erste, die mit der Bitte um solche Fortbildung an die MVG herangetreten ist. Damit hat sie im Märkischen Kreis Pionierarbeit geleistet.

Quelle: DerWesten.de